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Dienstag, 22. März 2011

Islamic Parenting: Die Rechte des Baby´s - Teil 3

Die Rechte des Baby's - Teil 3
Das Recht auf Schlaf



Kleine Babys sind die überwiegende Zeit mit Schlafen beschäftigt. Zu Beginn haben sie noch keinen Tag-Nacht-Rhythmus, sondern wachen einfach auf, wenn sie Hunger haben.




Da sie so viel Zeit im Schlaf verbringen, sollte man sich als Eltern ein par Gedanken über den Schlafplatz des Babys machen. In der westlichen Welt ist es üblich, das Baby meist in seinem eigenen Zimmer schlafen zu lassen. Auch wenn das Baby zu Beginn vielleicht noch mit den Eltern in einem Raum schläft, dann zumindest aber in seinem eignen Bettchen. Diese Handhabung widerspricht aber eigentlich der Natur und den Bedürfnissen des Babys, das so viel Körperkontakt wie nur möglich haben möchte. Auf Mama`s Arm oder Schoß schlafen die Meisten Babys problemlos ein und schlafen dort sehr ruhig. Sobald man sie in ihr Bettchen ablegen möchte, wachen sie meistens auf und werden nervös. Das ist aus Sicht des Babys auch ganz logisch, denn auf dem Arm einer erwachsenen Person ist das Baby viel sicherer, als alleine in einem Bett. Studien haben beispielsweise gezeigt, dass alle Babys zu Beginn noch leichte Störungen in ihrem Herzrhythmus und ihrer Atmung haben. Wenn sie jedoch bei jemandem auf dem Arm schlafen, passen sich ihre Atmung und ihr Herzschlag dem des Erwachsenen an und sie haben weniger Störungen in diesen Bereichen. Auch der Geruch und die Stimme ihrer Mutter beruhigen das Baby im Schlaf.
Es ist also schon alleine aus gesundheitlichen Gründen für das Baby am gesündesten, wenn es bei seiner Mutter auf dem Arm oder sehr nah bei ihr schläft.
Dazu gibt es ein sehr interessantes Interview mit James McKenna, einem Forscher an der Universität von Notre Dame, der sich mit Babyschlaf beschäftigt.



Doch leider widerspricht diese Sichtweise dem gegenwärtigen Trend in der westlichen Welt. Man möchte, dass das Kind selbstständig wird und denkt, dass man dies durch die frühe räumliche Trennung von Mutter und Kind erreicht. Doch das Gegenteil ist der Fall. Am unabhängigsten sind diejenigen, die als Kinder stark an ihre Eltern gebunden waren und sich sicher fühlten.
Ausserdem möchten die Eltern auch irgendwann ihre Privatssphäre haben und nicht ständig ein Baby im Zimmer haben. Sie versuchen also, dem Kind anzugewöhnen in seinem eigenen Bett/Zimmer zu schlafen und die Schlafprobleme sind dann schon vorprogrammiert. Es beginnt ein Geduldsspiel von abendlichem Geschrei, bei dem die Eltern immer wieder besorgt zu dem Baby gehen, dass sich einfach nicht beruhigt. Auf keinen Fall dürfen sie es jedoch aus seinem Bett auf den Arm nehmen, so haben sie es in den Elternratgebern gelesen, sonst "lernt" das Kind es nicht. Wenn sie sehr starke Nerven haben, halten sie das Ganze einige Tage oder eine Woche durch. Danach freuen sie sich, dass ihr Kind jetzt schon alleine einschläft und es kein Geschrei mehr gibt, wie zu Beginn. In Wirklichkeit hat das Kind einfach aufgegeben, weil es merkte, dass auf sein Schreien nicht eingegangen wird. Mit Sicherheit hat so eine Vorgehensweise aber einen Einfluss auf die emotionale Beziehung zwischen Eltern und Kind.
Viel entspannter geht es dagegen zu, wenn man sich einfach auf die Bedürfnisse des Kindes einstellt und ihm gibt, was es braucht, nämlich so viel körperliche Nähe wie möglich. In den allermeisten Ländern dieser Welt schläft die ganze Familie zusammen in einem Raum. Oft schon alleine aus Platzgründen. Ein kleines Baby schläft fast überall auf der Welt, mit Ausnahme der westlichen Welt, ganz dicht neben seiner Mutter. Es hat auf diese Weise überhaupt keine Schwierigkeiten mit dem Einschlafen, und wenn es nachts wach wird, um zu trinken, ist seine Mutter praktischerweise sofort da und kann unkompliziert stillen. Neue Forschungen haben sogar gezeigt, dass wenn Mutter und Kind gemeinsam schlafen, sie immer dann zum Stillen wach werden, wenn beide gerade in einer Phase leichten Schlafs sind, Subhan Allah.

Was für ein Baby außerdem besonders wichtig ist, ist ein geregelter Tagesablauf mit festen Schlafzeiten, die sich möglichst wenig ändern. So kann das Baby langsam einen Tag-Nacht-Rhythmus bekommen. Es schläft auch sehr viel leichter ein, wenn es feste Schlafenszeiten gibt. Und auch aus Sicht des Islam ist es empfehlenswert einen geregelten Tagesablauf zu haben. Schon alleine die festen Gebetszeiten teilen unseren Tag in bestimmte Phasen ein. Außerdem müssen wir zu einer bestimmten Zeit schlafen gehen, um am nächsten Morgen zum Gebet aufstehen zu können. Da unser Tagesablauf sich also sowieso schon nach den Gebetszeiten richtet, ist es nicht sehr schwer, das Baby mit einzubinden und an den Rhythmus zu gewöhnen.

Wenn das Baby dann einmal schläft, sollte man es auch schlafen lassen und nicht unnötig wecken. Zum Beispiel kann man die Zeit, zu der man mit dem Baby rausgehen möchte so legen, dass das Baby nicht unnötig geweckt werden muss. Wenn Familie oder Freunde zu Besuch sind, die das Baby sehen möchten, müssen sie sich eben ein wenig gedulden, bis das Baby ausgeschlafen hat, anstatt es aufzuwecken. Denn Babys können sehr unleidlich werden, wenn sie geweckt werden, obwohl sie eigentlich noch müde sind. Und außerdem widerspricht das Aufwecken auch dem Islam. Erinnern wir uns doch mal an den Hadith als Rasulullah -alaihi sallat wa salam- sein Hemd holen wollte und feststellte, dass eine Katze in dem Hemdärmel eingeschlafen war. Er weckte nicht etwa die Katze auf, sondern schnitt den Ärmel seines Hemdes ab, um die Katze nicht zu wecken und weil er kein anderes Hemd hatte. Subhan Allah! Wenn das also für Katzen gilt, dann umsomehr für Kinder.

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